Weltweit erstmals könnten Solarmodule in den Zwischenräumen zwischen Bahngleisen installiert werden

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In der Schweiz werden Solarmodule «wie ein Teppich» auf Bahngleisen ausgerollt.

Das Schweizer Start-up Sun-Ways installiert im Mai Panels in der Nähe des Bahnhofs Buttes im Westen des Landes, vorbehaltlich der Genehmigung durch das Bundesamt für Verkehr.

Da die Klimakrise eine Beschleunigung der Energiewende in Europa erfordert, sehen Entwickler neues Potenzial in ungewöhnlichen Oberflächen.

Straßenrand, StauseenUnd Bauernhöfe finden alle Platz für Solaranlagen. Auch die Deutsche Bahn experimentiert mit dem Einbau von Solarzellen in Bahnschwellen.

Aber Sun-Ways ist das erste Unternehmen, das mit Hilfe der EPFL, der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne, ein abnehmbares System patentieren lässt.

„Das ist die Innovation“, sagt Mitgründer Baptiste Danichert gegenüber der Nachrichtenseite Swissinfo. Und es ist ein entscheidender, da Gleise von Zeit zu Zeit für wichtige Wartungsarbeiten geräumt werden müssen.

Wie werden Sonnenkollektoren zu Gleisen hinzugefügt?

Ein speziell entwickelter Zug entrollt die Paneele, während er entlang der Strecke fährt.

Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in der westlichen Stadt Ecublens hat ein mechanisches System entwickelt, um seine Wechselplatten zu installieren Solarplatten.

Auf den Gleisen fährt ein vom Schweizer Gleisbauunternehmen Scheuchzer entwickelter Zug und verlegt dabei Photovoltaik-Module. Es ist einfach „wie ein sich ausrollender Teppich“, sagt Sun-Ways.

Der speziell konstruierte Zug entrollt die ein Meter breiten Paneele, die in einer Schweizer Fabrik vormontiert werden, mithilfe eines Kolbenmechanismus.

Der von der PV-Anlage produzierte Strom wird in das Stromnetz eingespeist und genutzt Kraftpaketda die Einspeisung in den Bahnbetrieb aufwendiger wäre.

Wie viel Energie könnten Sonnenkollektoren auf Bahngleisen produzieren?

Kolben klemmen die Solarpanels an die Gleise.

Das Start-up hat große Ambitionen für seine Öko-Innovation. Theoretisch könnten Panels auf dem gesamten 5.317 Kilometer langen Schienennetz der Schweiz ausgerollt werden. Die Photovoltaikzellen würden eine Fläche von etwa 760 Fußballfeldern bedecken.

Offensichtlich hätte es wenig Sinn, den Solarteppich hinein zu erweitern Tunnel.

Sun-Ways schätzt, dass das nationale Schienennetz eine Terawattstunde (TWh) Solarenergie pro Jahr produzieren könnte, was etwa 2 Prozent entspricht Schweizden gesamten Energieverbrauch.

Nachdem der Zug den Bahnhof verlassen hat, will das Unternehmen länderübergreifend agieren – nach Deutschland, Österreich und Italien.

«Es gibt weltweit über eine Million Kilometer Eisenbahnlinien», sagt Danichert gegenüber SWI Swissinfo.

„Wir glauben, dass 50 Prozent der Eisenbahnen der Welt mit unserem System ausgestattet werden könnten.“

Mit seinem Pilotprojekt in der Nähe von Buttes muss das Unternehmen aber noch einiges beweisen. Der Internationale Eisenbahnverband hat Bedenken geäußert, dass die Paneele Mikrorisse erleiden, zu einer höheren Brandgefahr in Grünflächen führen und sogar Lokführer durch Reflexionen ablenken könnten.

Laut Sun-Ways sind seine Paneele widerstandsfähiger als herkömmliche und könnten einen Antireflexionsfilter haben, um die Augen der Zugführer fernzuhalten.

Eingebaute Sensoren stellen außerdem sicher, dass sie ordnungsgemäß funktionieren, während am Ende der Züge angebrachte Bürsten Schmutz von der Oberfläche der Paneele entfernen könnten.

Einige haben darauf hingewiesen, dass Eis und Schneefall die horizontalen Paneele daran hindern könnten, nützlich zu sein, aber auch darauf hat Sun-Ways eine Antwort. Es arbeitet an einem System zum Schmelzen von gefrorenem Niederschlag.

Euronews

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