Die britische Einwanderung erreicht trotz Brexit-Versprechen ein Rekordhoch

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Laut den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Office for National Statistics ist die Einwanderung nach Großbritannien um mehr als 15 % gestiegen, wobei im Jahr 2022 1,2 Millionen Menschen für Langzeitaufenthalte ins Land kommen.

Etwa 606.000 Menschen kamen zur britischen Bevölkerung hinzu – ein Rekord – obwohl im gleichen Zeitraum 557.000 Menschen aus dem Land auswanderten.

Im Jahr 2021 betrug die Nettozuwanderung 504.000, eine Zahl, die mittlerweile um 20 % gestiegen ist.

Nach Angaben des Office for National Statistics (ONS) ist der Anstieg der internationalen Studierenden nach der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen vor allem auf die steigenden Zahlen zurückzuführen.

Auch die Einwanderung aus Nicht-EU-Ländern war für das hohe Migrationsniveau verantwortlich, wobei die Zahl der Ankünfte aus der Ukraine und Hongkong ein Allzeithoch erreichte.

Staatsangehörigen dieser beiden Länder wurden aufgrund der russischen Invasion bzw. der innenpolitischen Ereignisse besondere Visaregelungen angeboten.

Die steigenden Zahlen stehen im Widerspruch zu den Versprechen der konservativen Regierung nach dem Brexit, die Einwanderung durch stärkere Grenzkontrollen einzudämmen.

Im Jahr 2010 versprach der damalige Premierminister David Cameron, die Migration auf „Zehntausende“ zu senken.

Die Nettozuwanderungszahlen lagen bis zum Brexit-Votum im Jahr 2019 zwischen 200.000 und 250.000 pro Jahr.

Die langfristigen Schätzungen deuten jedoch auf eine Verlangsamung der Einwanderungsrate hin, da das jüngste Wachstum auf vorübergehende Weltereignisse zurückzuführen ist.

Neue Maßnahmen der Regierung von Rishi Sunak zur Eindämmung der legitimen Migration dürften das Wachstum bremsen.

Ausländische Studierende können vor Abschluss ihres Studiums im Vereinigten Königreich keine Angehörigen mehr mitbringen oder zu einem Arbeitsvisum wechseln, was durch die neuen Regeln in dieser Woche erleichtert wird.

Doch das realistische Ziel vor den Parlamentswahlen im Jahr 2024 wären laut Experten 500.000 Einwanderer.

Anfang des Jahres erklärte die britische Regierung, sie sei bereit für legitime Anfechtungen gegen ein neues Gesetz, das Migranten daran hindern soll, das Land in kleinen Booten über den Ärmelkanal zu erreichen.

Euronews

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